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Eine Fünf-Punkte-Empfehlung des Nachhaltigkeitsbeirats Brandenburg soll das Bundesland nachhaltiger machen, ohne soziale Mindeststandards abzuschwächen.

  • Nachhaltigkeitsbeirat Brandenburg legt Empfehlungen vor
  • Bereiche: Landwirtschaft, Ernährung, Biodiversität und Renaturierung, Integrierte Regionalplanung
  • Land Brandenburg ist gefordert

Der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg hat der Landesregierung Empfehlungen für eine nachhaltige Landbewirtschaftung übergeben. Sie beruhen auf dem Papier „Mehrgewinnstrategien für eine Landwende in Brandenburg“. Einerseits sollen sogenannte „nicht verhandelbare planetarische Belastungsgrenzen“ eingehalten werden. Wissenschaftler meinen damit die Entwicklung des Trinkwassers, des Klimas, der Biodiversität und der Meere. Andererseits sollen soziale Mindeststandards eingehalten werden. Das heißt: Trotz der nachhaltigen Bestreben sollen die Menschen in den ländlichen Regionen Brandenburgs nicht unter die gewohnten Standards rutschen.

Empfehlungen des Nachhaltigkeitsbeirats

  1. Landwirtschaft: Die zunehmende Koexistenz verschiedener landwirtschaftlicher Produktionsformen muss gezielt gefördert und neue landwirtschaftliche Praktiken wie konservierende oder sogar Boden regenerierende Landwirtschaft müssen eingeführt und unterstützt werden.
  2. Ernährung: Eine vorausschauende Politik muss die Bedürfnisse der erzeugenden und verbrauchenden Akteure, die Belange der Umwelt und die Interessen der zukünftigen Generationen gleichermaßen berücksichtigen. Dazu gehört die Schaffung passender Markt- und Rahmenbedingungen für eine Ernährung, die Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge und Sozialverträglichkeit in einem ganzheitlichen Verständnis von Nachhaltigkeit bündelt.
  3. Biodiversität und Renaturierung: Die Sicherung und Mehrung biologischer Vielfalt sollte bei jeder Art der Landnutzung angemessen berücksichtigt werden. Brandenburg sollte Vorreiter darin werden, Moore wieder zu vernässen und Auen zu renaturieren sowie Geschäftsmodelle für deren Bewirtschaftung entwickeln.
  4. Nachhaltige Siedlungsentwicklung: Über 40 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland lassen sich auf Wohnen und Bauen zurückführen. Wichtig ist der Fokus auf Flächeneinsparung durch Nachverdichtung und Flexibilisierung der Wohnflächen, auf die Nutzung von Baumaterial, das wiederverwendet oder recycelt werden kann, und auf Wohnungskonzepte, die Erneuerbare Energien nutzen.
  5. Integrierte Regionalplanung: Im Land Brandenburg verfügen die Regionalen Planungsgemeinschaften über ausreichend Kompetenz, um die Mehrgewinnstrategie, die im Policy Brief ausgearbeitet wurde, planerisch rechtsverbindlich zu verankern. Dazu ist aber erforderlich, die Regionalplanung mit den notwendigen Ressourcen und Verantwortlichkeiten auszustatten.

Land Brandenburg ist gefordert

Die stellvertretende Beiratsvorsitzende Gesine Grande überträgt die Verantwortung auf die Landesregierung: „Insgesamt sieht der Beirat das Thema Landnutzung als eine der zentralen Aufgaben der künftigen Landesregierung an.“ Brandenburg könne Voraussetzungen für eine gesundheitsförderliche und umweltverträgliche Lebensweise schaffen und spätere Anpassungskosten sparen, wenn die Landbewirtschaftung frühzeitig auf Nachhaltigkeit umgestellt werde, so Grande.

Foto: Sina Ettmer – stock.adobe.com (Symbolbild)

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