Seit einigen Jahren gehen die Kaufpreise für Immobilien zurück. Welche Auswirkungen das auf landwirtschaftliche Immobilien hat, erklärt ein Experte.

  • Kaufpreise für Immobilien gehen seit Jahren zurück
  • Immobilienpreise in der Landwirtschaft unterschiedlich
  • Faktor Nutzungsart

Der Anstieg der Zinsen und höhere Preise für Energie und Baustoffe führten am Immobilienmarkt zum Rückgang der Kaufpreise. Das begann im Jahr 2021. Doch ist auch der Grundstücksmarkt für landwirtschaftliche Immobilien von dieser Entwicklung betroffen? Warum die Entwicklung unterschiedlich ist, erklärt ein Experte.

Landwirtschaftliche Immobilien vielfältig

Pauschal lässt sich der landwirtschaftliche Immobilienmarkt nicht analysieren, denn die Art der Immobilien ist sehr unterschiedlich. Zu unterscheiden sind tatsächlich wirtschaftlich genutzte Liegenschaften und solche, die vornehmlich im Freizeit-, Liebhaber- und Hobbybereich Verwendung finden, wie Landhäuser als private Wohnimmobilien oder Reitställe.

Unterschiede bei der Nutzung landwirtschaftlicher Immobilien

„Die Nachfragesituation für Liegenschaften, wie Hofstellen oder kleine Reitanlagen, weist vergleichbare Nachfragerückgänge auf, die auch auf dem Grundstücksmarkt für konventionelle Immobilien zu beobachten sind“, erklärt Julius Losch, Geschäftsführer von Losch und Meyer Immobilien. Das Unternehmen ist auf landwirtschaftliche Immobilien spezialisiert. Die Nachfragesituation bei dem Verkauf von „rein landwirtschaftlichen Immobilien“, insbesondere beim Verkauf von Ackerland, sei „von dem Nachfragerückgang der herkömmlichen Immobilienbranche entkoppelt“, so der Experte. Auf dem Bodenmarkt für Ackerland ist weiterhin eine unverändert hohe Nachfrage festzustellen.

Vorwiegend in Ballungsräumen ist ein nachhaltig hohes Preisniveau zu beobachten. Grund dafür ist Flächenverbrauch durch Abgrabungsunternehmen, Erneuerbare Energien, wie Agri-PV oder Windkraftanlagen, oder die Schaffung von Ausgleichsflächen für kommunale Entwicklungen.

Außerlandwirtschaftliche Nutzung meist mit Fremdkapital

Einen weiteren Grund für diese unterschiedliche Entwicklung sieht Losch auch in der Eigenkapitalsituation der verschiedenen Käufergruppen. Die klassischen privaten Immobilienkäufe, auch die landwirtschaftlicher Immobilien für private Zwecke oder zur Freizeitnutzung, erfolgen zumeist mit einem mehr oder weniger hohen Fremdkapitalanteil. Der Anstieg der Zinsen sei hier ein Teuerungsfaktor, der Finanzierungskonzepte deutlich erschwert, so Losch. Der Kauf von reinen Ackerlandgrundstücken erfolge hingegen häufig ohne den Einsatz von Fremdkapital, sodass der Zinseffekt hier weniger große Auswirkungen auf die Nachfrageseite aufweist.

Foto: Christian Schwier – stock.adobe.com (Symbolbild)

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