Laut einer aktuellen Studie kann die Digitalisierung ein Viertel von Deutschlands Zielen zur CO2-Einsparung übernehmen. Auch die Landwirtschaft steht laut den Studienautoren in der Verantwortung

  • Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“
  • Ein Viertel der Klimaziele durch Digitalisierung
  • Digitale Möglichkeiten in der Landwirtschaft
  • Einsparungspotenzial durch Digitalisierung in der Landwirtschaft

Die Klimaexperten des Consultingunternehmens Accenture haben im Auftrag des Digitalverbands Bitkom in der Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ untersucht, inwiefern die Digitalisierung in den verschiedenen Bereichen zur CO2-Reduktion beiträgt. Ob Windräder, die mithilfe von Sensoren ihre Rotorblätter optimal an die Windstärke anpassen, oder Fabriken, die dank Künstlicher Intelligenz (KI) hocheffizient produzieren und dabei Energie einsparen: Digitale Technologien können laut Bitkom wesentlich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele im Stichjahr 2030 erfüllt.

Ein Viertel der Klimaziele durch Digitalisierung

Wie die Studie zeigt, kann der jährliche CO2-Ausstoß in Deutschland bis 2030 um rund 73 Millionen Tonnen reduziert werden, sofern die Digitalisierung beschleunigt wird. Dabei handelt es sich laut dem Verband um einen Netto-Effekt, bei dem die CO2-Emissionen durch die Nutzung dieser Technologien unter anderem von Rechenzentren und Endgeräten bereits berücksichtigt sind. Fast ein Viertel der Klimaziele, die sich Deutschland selbst gesteckt hat, kann die Digitalisierung übernehmen.

Digitale Möglichkeiten in der Landwirtschaft

Mit einbezogen haben die Studienautoren auch die digitalen Leistungen der Landwirtschaft. Die Herstellung von Düngemitteln etwa erfordert große Mengen an Energie. Wenn diese aus erneuerbaren Energiequellen kommt, kann bereits bei der Produktion landwirtschaftlicher Betriebsmittel CO2 eingespart werden. Auch auf dem Feld trägt Digitalisierung zum Klimaschutz bei. Ein erheblicher Teil des Düngers erreicht nicht die Pflanzen, sondern landet auf unbepflanzten Stellen und belastet oft das Grundwasser. Mithilfe digitaler Applikatoren und einer Analyse des Bodens können diese unerwünschten Effekte drastisch reduziert werden, indem Düngemittel präzise und punktgenau an den Pflanzen aufgebracht werden. 

Ein großer Effekt kann laut Bitkom auch in der Nutztierhaltung erzielt werden. So können etwa digitale Tierhaltungssysteme den Gesundheitszustand und das Fütterungsmuster von Rindern oder Schweinen überwachen. So lassen sich nicht nur Krankheiten früher erkennen, sondern vor allem Methanemissionen reduzieren. Insgesamt lassen sich durch den Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft bis zu sechs Millionen Tonnen CO2 bei einer beschleunigten und bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 bei einer Standard-Digitalisierung einsparen.

Foto: Countrypixel – stock.adobe.com

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