Ein Startup aus Nordrhein-Westfalen entwickelte einen Agrarroboter, der auf Künstlicher Intelligenz basiert und energieautark arbeitet.
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt förderte Entwicklung
- Agrarroboter „Davegi“ soll dank Künstlicher Intelligenz „landwirtschaftliches Multitalent“ sein
- Energieautark dank Solarmodulen
Fantasiebilder generieren, Texte schreiben lassen: Das sind die „Fähigkeiten“, die in der Breite Künstlicher Intelligenz (KI) zugeschrieben werden. Dass KI aber mehr kann, auch Landwirte unterstützt, zeigt unter anderem das Startup AI.Land im nordrhein-westfälischen Kempen. Das Unternehmen entwickelte einen Roboter, der mit Hilfe von KI den Pflanzenbau umweltgerechter und effizienter machen soll. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) sieht in der Entwicklung „spannende Chancen für eine umweltgerechte Landnutzung“ und förderte das Projekt mit 125.000 Euro.
Dank Künstlicher Intelligenz: Landwirtschaftliches Multitalent
AI.Land präsentiert den Agrarroboter „Davegi“ als „landwirtschaftliches Multitalent“, das zukünftig ackern, säen, wässern, düngen und ernten kann. „Mit unserem Prototypen lassen sich sämtliche pflanzenbauliche Prozesse – von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte – präzise durchführen, und zwar je nach Bedarf der einzelnen Pflanzen“, sagt Gründer und Entwickler Josef Franko. Durch die individuelle Behandlung lassen sich ihm zufolge Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser einsparen. Die Pflanzen sollten zudem dann geerntet werden, wenn sie die entsprechende Reife erreicht haben. „Das verringert die Lebensmittelverschwendung“, erklärt Franko. Die Vision des Unternehmens: Auf 2.500 Quadratmeter, etwa einem Drittel eines Fußballfelds, soll Davegi pro Tag 60 Kisten mit insgesamt 600 Stück geerntetem Gemüse in zehn unterschiedlichen Sorten autonom und energieautark bestücken. „Wir wollen das Gemüse regional verkaufen“, sagt der Unternehmer. Ein Testfeld sei in Planung.
Solarmodule versorgen Roboter mit Energie
Der Roboter versorgt sich selbst mit Hilfe von acht Solarmodulen mit Strom. „Anders als herkömmliche, fest installierte Photovoltaik-Anlagen kann sich der Davegi um 360 Grad drehen“, erklärt Franko. „Dadurch erhalten die Anbaupflanzen ausreichend Sonnenlicht, während gleichzeitig Solarenergie gewonnen wird.“ Dem Gerät gelingt laut dem Entwickler so eine um 50 Prozent effizientere Nutzung der parallelen Energie- und Gemüseproduktion im Vergleich zu unbeweglichen schattenwerfenden Agri-Photovoltaik-Anlagen.
Auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche (IGW) erhielt AI.Land den Innovationspreis.
Foto: AI.Land/Deutsche Bundesstiftung Umwelt