Der Deutsche Bauernverband veröffentlichte die Prognose zur diesjährigen Getreideernte – mit erheblichen Unterschieden.
- Bauernverband veröffentlicht Prognose zur Getreideernte
- Gesamtmenge
- Sommergetreide
- Winterraps und Winterweizen
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine diesjährige Prognose für die kommende Getreideernte veröffentlicht. Der Verband geht mit 42 Millionen Tonnen von einem Wert leicht unter dem Vorjahresniveau aus. DBV-Präsident Joachim Rukwied führt den Rückgang auf die vielen Niederschläge, die Überschwemmungen und Staunässe zur Folge hatten, zurück. In Kombination mit steigenden Temperaturen steige auch das Risiko des Pilzbefalls an, erläutert Rukwied.
Prognose: Mehr Sommergetreide erwartet
Die gesamte Getreideanbaufläche liegt laut DBV in diesem Jahr bei nur 5,98 Millionen Hektar und ist somit leicht gesunken. Auffällig ist der Zuwachs der Anbaufläche von Sommergetreide. Die Anbaufläche von Sommerweizen hat sich gegenüber dem Vorjahr von 30.500 Hektar auf voraussichtlich 99.600 Hektar mehr als verdreifacht. Die Sommergerste hat um 13 Prozent auf 363.300 Hektar zugelegt. Der Bauernverband führt diese Entwicklung auf anhaltende Niederschläge im Herbst zurück, welche die Aussaat von Wintergetreide verhindert haben.
In manchen Regionen waren Nach- und Neusaaten erforderlich. Dies hauptsächlich zu Lasten der Winterweizenfläche, bei der ein Rückgang um 8 Prozent zu verzeichnen ist. Daher liegt die Anbaufläche der bedeutendsten Getreideart in Deutschland nur bei knapp 2,6 Millionen Hektar. Danach folgt die Wintergerste mit etwas über 1,3 Millionen Hektar.
Rückgang beim Winterraps und Winterweizen
Der Anbau von Winterraps und Winterweizen ist gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 1,1 Millionen Hektar zurückgegangen. Die Landwirte in einigen Regionen hatten massive Probleme mit dem Befall durch den Rapserdfloh und befürchten daher Ertragseinbußen und einen weiteren Rückgang der Anbauflächen für das kommende Anbaujahr.
Gerade für Kulturen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sind die Monate Juli und August entscheidend. Neben sonnigen Perioden für die Ernte seien auch gelegentliche Niederschläge wünschenswert, so der DBV. Aufgrund der feuchtwarmen Witterung sei der Befallsdruck mit Kraut- und Knollenfäule bei den Kartoffeln extrem hoch. Der Verband befürchtet Ernteausfälle aufgrund kaum vorhandener Pflanzenschutzmittel.
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