hummeln

Forscher gehen in einer Studie davon aus, dass Pestizide und Fungizide Hummeln weniger schaden als bisher angenommen.

  • Auswirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Hummeln
  • Verhalten der Insekten in Schutzmechanismus
  • Starke Hummeln beschützen schwache

Pflanzenschutzmittel stehen in der Kritik, den Insektenbestand zu minimieren. Studien belegen den Zusammenhang. Doch eine neue wissenschaftliche Untersuchung bestätigt jetzt: Hummeln sind robust gegen Pestizide. Das ist das Ergebnis einer Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth. Die Wissenschaftler haben die Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Environment International“ veröffentlicht.

Pflanzenschutzmittel haben Auswirkung auf das Verhalten von Hummeln

Im Gegensatz zu Wildbienen sind Honigbienen nicht vom Rückgang betroffen, da sie von Imkern gut versorgt werden. Die Wissenschaftler legten den Fokus auf Hummeln, die zu den Wildbienen zählen. Die Insekten nehmen auf ihren Sammelflügen viele verschiedene Pflanzenschutzmittel auf und tragen diese über die Nahrung in die Kolonie ein. „Durch die Aufnahme von Pflanzenschutzmittel-Mischungen können Effekte auf das Verhalten entstehen, die schwer vorherzusagen sind“, so Scheiner. „Einige Mittel können miteinander interagieren und ihre Wirkung gegenseitig beeinflussen, wodurch ein verstärkter oder abgeschwächter Effekt entstehen kann“, erklärt Antonia Schuhmann, Erstautorin der Studie und Doktorandin bei Ricarda Scheiner.

Starke Hummeln beschützen schwache

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Schlüssel der Robustheit von Hummeln in deren sozialem Verhalten in der Kolonie liegt. Die Studie zeigt laut Scheiner, dass die Hummel gegenüber Stressoren wie Pflanzenschutzmitteln recht robust zu sein scheint. „Die Hummel profitiert durch ihre soziale Lebensweise in der Kolonie, die toxische Effekte abpuffert und schwachen Bienen das Überleben sichern kann“, sagt Scheiner.  Zudem unterscheide sich die Hummel in ihrer Körpergröße von vielen solitär lebenden Wildbienen, die deutlich kleiner sind. Wie allerdings kleinere Wildbienen reagieren, wollen die Wissenschaftler in weiteren Studien feststellen. Um an die Ergebnisse zu kommen, teilten die Forscher eine Kolonie in vier „Abteilungen“ auf und statteten die Insekten mit RFID-Chips aus, um die Flugbahnen der einzelnen Tiere nachverfolgen zu können.

Foto: Daniel – stock.adobe.com

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