In deutschen Nachbarländern verursachte die Krautfäule bei Kartoffeln schon schwere Schäden. Der Deutsche Bauernverband und die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft versuchen, die Pilzkrankheit abzuwenden.
- Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln breitet sich aus
- Ausbreitung witterungsbedingt
- EU-Aktionsplan gegen die Krautfäule
Die Kraut- und Knollenfäule breitet sich in Kartoffelbeständen in Europa aus. Davor warnen der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA). Sie sehen die Versorgung und die Wertschöpfung aus Kartoffeln gefährdet. „Die Gefahr massiver Krautfäule-Ausbrüche ist so groß wie schon lange nicht mehr“, betont der UNIKA-Vorsitzende Olaf Feuerborn, der auch dem DBV-Fachausschuss Kartoffeln vorsteht. Vor allem in Nachbarländern, wie Dänemark und die Niederlande, kam es in jüngerer Zeit zu regelrechten Krautfäule-Epidemien.
Krautfäule bei Kartoffeln: Witterung fördert Pilzkrankheit
Feucht-warme Witterungsbedingungen, wie sie in vielen Regionen vorherrschen, fördern das Wachstum des Pilzes ganz besonders. „Dem gilt es wirksam und zeitnah gegenzusteuern. Unsere Kartoffelbauern müssen auch künftig in die Lage versetzt werden, ihre Feldbestände gesund zu erhalten, um die beliebten Knollen für alle Verwertungsrichtungen bereitstellen zu können“, so Feuerborn. „Eine Wiederholung der Fehler unserer Nachbarländer können wir uns nicht leisten.“
EU-Aktionsplan soll Gefahren der Krautfäule abwenden
Die Kraut- und Knollenfäule ist die bedeutendste Krankheit bei Kartoffeln und wird durch den aggressiven Pilz Phytophthora infestans ausgelöst. Dieser befällt sowohl das Laub als auch die Knollen und kann innerhalb weniger Tage ganze Ernten vernichten. Das führte Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland zu Hungersnöten. Heute ist der anpassungsfähige Pilz in einigen europäischen Ländern wieder auf dem Vormarsch, denn er entwickelt schnell Resistenzen gegen Fungizide und kann in den Kartoffelsorten vorhandene Resistenzgene überwinden. Dadurch gehen wertvolle Werkzeuge für ein wirkungsvolles Krautfäule-Management verloren.
Die UNIKA und der DBV unterstützen deshalb den Aktionsplan der Europäischen Kartoffelallianz. Dieser beinhaltet laut den Verbänden kurz- und mittelfristig wissenschaftliche Untersuchungen, Empfehlungen an Landwirte und Forderungen an die Politik.
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