Ein Startup hat ein System entwickelt, mit dem Obst und Gemüse automatisiert in der jeweiligen Wachstumsphase die richtigen Bedingungen vorfinden – platzsparend und umweltschonend.

  • Hintergrund der Entwicklung
  • Ziele des automatisierten Anbaus von Obst und Gemüse
  • Funktionsweise

Das hessische Startup Pflanzentheke hat mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) innovative Pflanzen-Regale entwickelt. Das Besondere: Die Regale sind A-förmig, für den Anbau ist keine Erde erforderlich. Die Pflanzen wachsen bei geringem Platzbedarf in nährstoffreichem Wasser.

Automatisierter Anbau von Obst und Gemüse

Ein Ziel ist, durch platzsparenden Anbau Importe von Obst und Gemüse zu reduzieren und die Eigenversorgung zu erhöhen. Der Anteil des in Deutschland produzierten Gemüses liegt laut DBU bei 36 Prozent, bei Obst sind es sogar nur 20 Prozent. Um neben der Reduzierung langer, umweltschädlicher Transportwege aus dem Ausland auch die Produktionsprozesse klimaschonend zu machen, arbeiten die Entwickler nun an einer vollständigen Automatisierung: minimaler Energieverbrauch und niedrige Betriebskosten. „Wir setzen auf praxisnahe Automatisierungsschritte, die konkret dort ansetzen, wo kleine und mittlere Betriebe heute an ihre Grenzen stoßen: bei Ernte, Wiederbepflanzung und Systempflege“, erklärt Mitgründer Leon Welker. Das Ziel sei, die tägliche Arbeit „deutlich zu erleichtern – mit einem modularen System, das ressourcenschonend arbeitet, Wasser spart und Arbeitszeit reduziert“. 

So funktioniert das System

Das A-förmige Anbaumodell wird in Bewegung versetzt und an eine intelligente Steuerung angeschlossen. „Mit Sensoren zur Überwachung werden die Pflanzenreihen mit den passenden Nährstoffen für die jeweilige Wachstumsphase versorgt – vollständig datenbasiert“, so Welker. Jede Reihe beherberge ein Gemüse in einem anderen Wachstumsstadium. „Durch die bewegliche Anlage optimieren wir auch den Zugang zum Sonnenlicht je nach Reifegrad.“ Schließlich könne eine Reihe geerntet und wieder bestückt werden, während die anderen Pflanzen durch die Umpositionierung ungestört wachsen. Die Pflanzen werden automatisiert quasi an die Stelle transportiert, an der sie für die jeweilige Phase die richtigen Bedingungen haben.

Die Anlage ermöglicht Welker zufolge, Böden zu schonen, den Wasser- und Düngerverbrauch zu reduzieren und auf kleinen Flächen möglichst viele Lebensmittel anzubauen. „Das System kommt bei gleichem Ertrag mit rund 90 Prozent weniger Wasser und 85 Prozent weniger Dünger aus als die konventionelle Landwirtschaft,“ so der Pflanzentheke-Mitgründer.

Foto: Pflanzentheke GmbH

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