Mit den veränderten klimatischen Bedingungen muss bei der Arbeit im Freien auf einige Gefahrenquellen geachtet werden – nicht nur auf gefährliche UV-Einstrahlung.
- Neue Gefahren bei der Arbeit im Freien
- Invasive Insekten
- Körperliche und psychische Gesundheit
Bei Tätigkeiten im Freien, die in der Landwirtschaft zum Standard gehören, sollte man auf ausreichend Sonnenschutz achten, um nicht schutzlos den gefährlichen UV-Strahlen ausgesetzt zu sein. Das ist bekannt. Der TÜV Rheinland macht nun darauf aufmerksam, dass veränderte klimatische Bedingungen noch mehr Gefahrenpotentiale mit sich bringen. Die TÜV-Experten beleuchteten die arbeitsmedizinischen, arbeitssicherheitsbezogenen und psychologischen Herausforderungen.
Arbeit im Freien: TÜV weist auf neue Gefahren hin
Steigende Temperaturen können zu Sicherheitsrisiken führen, zum Beispiel durch verschwitzte Hände, verminderte Konzentration oder beschlagene Brillengläser. „Eine Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung hilft dabei, neue Gefährdungen durch Hitze oder andere Folgen des Klimawandels am Arbeitsplatz zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten“, erklärt TÜV-Arbeitssicherheitsexperte Ludwig Brands. Aber nicht nur die hohen Tagestemperaturen können sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken. Warme Nächte können den Schlaf beeinträchtigen. Die Folge: Müdigkeit und mangelnde Konzentration am Tag.
Schutzkleidung gegen Insekten
Der Klimawandel bringt auch neue Stechmückenarten wie die Asiatische Tigermücke in unsere Breitengrade. Sie übertragen Krankheiten. Auch die heimischen Zecken sind inzwischen ganzjährig aktiv. Der TÜV Rheinland empfiehlt daher, bei Arbeiten im Freien lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln zu tragen. Innenräume können durch Fliegengitter geschützt werden.
Körperliche und psychische Gesundheit ernst nehmen
Durch den Klimawandel kommt es auch zu stärkerer Sonneneinstrahlung, was zu Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen kann. Deshalb sollte mit einigen Maßnahmen vorgesorgt werden.
- Wenn möglich für Beschattung am Arbeitsort sorgen
- Pausen einlegen, auch häufigere Kurzpausen
- Ausreichend trinken
- Wenn möglich, die Arbeiten nicht zur Mittagszeit verrichten, sondern eher frühmorgens oder in den Abendstunden
- Sonnencreme, Kopfbedeckung und Sonnenbrille sind unerlässlich. Inzwischen gibt es auch UV-Bekleidung
- Für Beschäftigte, die Tätigkeiten im Freien mit intensiver Belastung durch natürliche UV-Strahlung von regelmäßig einer Stunde oder mehr ausführen, muss der Arbeitgeber in regelmäßigen Abständen eine arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten.
Überdies können Veränderungen wie der Klimawandel zu psychischen Belastungen wie Stress, Unruhe oder Schlaflosigkeit führen. „Für Betroffene ist es wichtig, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen werden. Beschwichtigende Aussagen wie ‚Das ist doch nicht so schlimm‘ können die Belastung noch verstärken. Besser ist, unvoreingenommen zuzuhören und ein ernsthaftes Gespräch zu führen.
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