Deutschland setzt verstärkt auf den Erhalt von Sorten durch das Anlegen von Pflanzenmustern, Mecklenburg-Vorpommern hat den ersten Baumsamengarten eröffnet.

  • Genbanken zum Erhalt von Sorten im Fokus
  • Experten sehen langfristige Aufgabe
  • Samengarten in Mecklenburg-Vorpommern

Klimawandel und Ernährungssicherung, Digitalisierung, demografischer Wandel: Sorten in Gendatenbanken zu erhalten wird immer wichtiger. In Deutschland gibt es sechs große Genbanken mit über 180.000 Pflanzenmuster und 3.000 Arten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) arbeitet mit Akteuren, etwa von Botanischen Gärten oder aus der Züchtung, zusammen. Ziel ist es, Lösungen zu finden, wie Ressourcen künftig bewahrt und zu Forschungszwecken genutzt werden können.

Sorten werden in Genbanken erhalten

Auf einer Veranstaltung, die kürzlich zum Thema stattfand, sagte Olaf Schäfer, beim BMLEH unter anderem für Klimaschutz und Biodiversität zuständig, dass die Erhaltung der Genbanken „ein Marathon und kein Sprint“ sei. „Sie ist eine dauerhafte, komplexe und zunehmend herausfordernde Aufgabe, die beständige Weiterentwicklung und Anpassung erfordert“, so Schäfer. Prof. Dr. Henryk Flachowsky vom Julius Kühn-Institut in Dresden-Pillnitz forderte, dass Genbanken als kritische Infrastruktur betrachtet und finanziell entsprechend abgesichert werden sollten.

Erhalt der Eibe in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern wurde derweil bereits ein Konzept für einen Forst-Samengarten mit Fokus auf die Eibe vorgestellt. Ziel ist, mit der Erfassung, Erhaltung und nachhaltiger Nutzung von Waldgenressourcen den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder entgegenzuwirken. Die Eibe ist eine der ältesten und zugleich seltensten heimischen Baumarten. Mit 600 Eibenklonen wird genetische Vielfalt bewahrt, Saatgut für zukünftige Generationen gesichert und gleichzeitig ein Beitrag zur ökologischen Stabilität der Wälder geleistet. Das Konzept und der Samengarten sind Teil der Initiative Unser Wald für Mecklenburg-Vorpommern“, die seit 2020 über 20 Millionen Euro in die Verbesserung des Waldzu­standes, in Wiederbewaldung, Forschung und Klimaanpassung investiert hat. Die Eibe stabilisiert mit ihrem tiefreichenden Wurzelsystem den Boden und verbessert langfristig die Humusbildung. Überdies gilt sie als klimaresistent.

Foto: Microgen – stock.adobe.com (Symbolbild)

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