Mangelnde Hygiene im Kuhstall kann zu Euterkrankheiten führen. So erkennt man Unregelmäßigkeiten und diese Maßnahmen sind wichtig.

  • Zusammenhang zwischen Sauberkeit und Zellzahl der Milch
  • Maßnahmen gegen Euterkrankheiten
  • Milchkasko

Eutererkrankungen stellen für Milchviehbetriebe nicht nur ein gesundheitliches Problem für die Tiere dar, sondern auch einen erheblichen wirtschaftlichen Verlust. Die Behandlung einer Kuh kostet mehrere hundert Euro. Es kann auch zu Abgängen kommen. Hauptursache für Euterentzündungen sind bakterielle Infektionen, die ins Euter eindringen. Doch nicht nur Keime sind entscheidend: Auch Faktoren wie Genetik, Management oder Haltungsbedingungen beeinflussen die Eutergesundheit maßgeblich

Klarer Zusammenhang zwischen Sauberkeit und Zellzahl

Ein eindeutiger Anhaltspunkt für eine Eutererkrankung ist eine erhöhte Zellzahl in der Milch. In einer Praxisstudie der Hochschule Osnabrück und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden 335 Holstein-Kühe aus 20 leistungsstarken Milchviehbetrieben untersucht. Erfasst wurden dabei die Sauberkeit von Euter, Flanke und Unterbein sowie die Zellzahlen in der Milch. Die Kühe wurden nach dem „Hygiene Scoring System“ in vier Sauberkeitsklassen eingeteilt. Das Ergebnis: Je verschmutzter das Euter, desto höher die Zellzahl. Während sehr saubere Euter durchschnittlich 160.570 Zellen pro Milliliter aufwiesen, lagen die Werte bei verschmutzten Eutern bei 446.100 Zellen pro Milliliter. Eine erhöhte Zellzahl deutet darauf hin, dass vermehrt Abwehrzellen produziert werden, was eben auf eine Euterentzündung hindeutet.

Euterkrankheiten vermeiden: Maßnahmen für saubere Kühe

Ein entscheidender Faktor für die Sauberkeit der Kühe ist die Hygiene in den Liegeboxen. Diese sollten stets sauber und trocken sein, da das Euter während der täglichen Liegezeiten von bis zu 13 Stunden direkten Kontakt zur Liegefläche hat. Regelmäßige Reinigung und der Einsatz von saugfähigen Einstreumaterialien wie Häckselstroh oder Sägespäne sind daher wichtig. Auch die Größe und Gestaltung der Boxen muss an die heutigen größeren Kühe angepasst sein, um ein sauberes Liegen zu ermöglichen.

Nicht zu unterschätzen ist außerdem die regelmäßige Reinigung der Laufflächen. Dreckige Laufgänge führen über kontaminierte Klauen zur Verschmutzung des Liegebereichs und somit des Euters. Automatische Abschiebeeinrichtungen oder Spaltenreiniger können hier Abhilfe schaffen und den Arbeitsaufwand reduzieren. Auch die Euterhygiene selbst lässt sich verbessern: Regelmäßiges Scheren oder Abflammen der Euterhaare reduziert die Verschmutzungsgefahr zusätzlich.

Milchkasko: So ist unbrauchbare Milch abgesichert

Bakterien können auch die Milch selbst schädigen. Wenn Keime in die Milch gelangen, sieht sich ein Milchviehhalter mit einem hohen finanziellen Verlust konfrontiert. Denn er kann die Milch nicht verkaufen. Die Agrarspezialisten der Chemnitzer gvf VersicherungsMakler AG haben eine Milchkasko entwickelt, durch die betroffene Milcherzeuger entsprechende Verluste ersetzt bekommen. Die Milchkasko bietet einen Schadenersatz bei Reduzierung des Milchgeldes, Absicherung von Folgekosten und finanziellen Ausgleich bei Wegfall der Tagesproduktion. Alle Infos zur Milchkasko erhalten Sie hier.

Foto: Countrypixel – stock.adobe.com (Symbolbild)

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