Nach der Veröffentlichung des Ernteberichtes 2024 zeigt sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir besorgt. Strategien sollen die Landwirtschaft den Klimafolgen anpassen.

  • Erntebericht 2024
  • Klimaschutz ist Ernährungssicherung
  • Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen: Strategien des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte den Erntebericht 2024 vor. Spätfrost, Hochwasser in einigen Regionen, heftige Unwetter, ein zu warmer Frühling und der nasse Herbst 2023 schmälern die Ernte. Deutschlands Landwirte fuhren 34 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais) ein. Das ist ein Minus von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Özdemir: „Klimakrise hat Landwirtschaft voll erreicht“

Özdemir zeigt sich besorgt: „Die Daten unseres Ernteberichtes zeigen, dass die Klimakrise die Landwirtschaft längst voll erreicht hat. Wo andere den Klimawandel zurzeit am liebsten klein reden, müssen sie einen Landwirt da nicht überzeugen.“ Er betont, dass die Klimakrise die Häufigkeit und Dauer von Extremwetterereignissen erhöht. Sie erschwere die Erzeugung und gefährde zunehmend Ernten, so der Bundesminister. “Klimaschutz ist auch Schutz unserer Ernten – und da sind auch alle anderen Sektoren gefordert.“ Die Häufigkeit von Extremwetterereignissen macht laut Özdemir deutlich, dass es neben dem Klimaschutz auch zunehmend um Maßnahmen der Klimaanpassung gehen muss, damit Landwirtschaft widerstandsfähig sowie zukunftsfest wird und bleibt. 

Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen: Maßnahmen des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Um die Landwirtschaft dem Klima anzupassen, verfolgt das Bundeslandwirtschaftsministerium verschiedene Strategien.

  • Nationale Wasserstrategie: Gesunde Böden, die Wasser speichern und nachhaltiges Wassermanagement ermöglichen, tragen maßgeblich zu einem ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt bei. Damit wird die Grundlage für eine widerstandsfähigere Landwirtschaft geschaffen.
  • Förderung der Pflanzenzüchtung: In über 200 Projekten wird an der Entwicklung neuer, resilienter Sorten gearbeitet, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind.
  • Anreize für Agroforstsysteme: Diese Systeme bieten bedeutende ökologische Vorteile, insbesondere für den Klimaschutz, aber auch als Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel. Sie werden durch neue Förderungen unterstützt.
  • Stärkung der betrieblichen Anpassungsfähigkeit: Betriebe werden durch Innovationen, Forschungsförderung und Wissenstransfer in die Lage versetzt, die notwendigen Anpassungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen.
  • Klimaschutzprogramm 2030: Dieses Programm umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die zu einer Emissionsminderung in der Landwirtschaft beitragen  sollen.
  • Bio-Strategie 2030: Mit dem Ziel, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen auf 30 Prozent zu steigern, wird eine nachhaltige Zukunft aktiv gestaltet.
  • Abbau unnötiger Bürokratie: Damit sich Landwirte auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, hat das BMEL zudem eine umfangreiche Initiative zum Abbau unnötiger Bürokratie gestartet. Einige Verbesserungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) konnten bereits umgesetzt werden, weitere Vereinfachungen der GAP, aber auch bei Melde- und Dokumentationspflichten und so weiter werden folgen.

Foto: Marcos – stock.adobe.com (Symbolbild)

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