In einer Studie unter der Leitung der Universität Gießen hat ein internationales Forscherteam die Vorteile der Platterbse untersucht.

  • Studie zu den Eigenschaften der Platterbse
  • Eigenschaften der Pflanze
  • Chance durch Etablierung in gesamter Wertschöpfungskette

Wissenschaftler der Universität Gießen sehen in der Platterbse als „fast vergessene“ Hülsenfrucht ein hohes Potential für die Landwirtschaft. Denn sie ist laut der aktuellen Gießener Studie resistent, sowohl gegen Trockenheit, als auch gegen hohe Niederschläge. Laut den Forschern bindet die Pflanze überdies Stickstoff. So kann der Bedarf an Düngemitteln verringert werden. Wenn überhaupt, wird die Platterbse heutzutage als Futterpflanze angebaut. Die Frucht, deren Eigenschaften Wissenschaftler aus Serbien, Spanien und Frankreich gemeinsam untersucht haben, könne aber einen Platz in der innovativen, gesunden Küche erobern, so die Autoren der Fallstudie. Zudem bereichere sie Fruchtfolgen, was gerade für den ökologischen Landbau von Vorteil sei.

Platterbse bietet Möglichkeiten für moderne Lebensmittel

Durch geeignete Züchtungsstrategien und Verarbeitungsmethoden lassen sich laut der Studie zudem die vorteilhaften ernährungsphysiologischen Eigenschaften wie der hohe Proteingehalt und das Nährstoffprofil verbessern. Roh sollten die Samen der Platterbse allerdings nicht gegessen werden, da sie Inhaltsstoffe enthalten, die bei regelmäßigem Verzehr Nervenschäden verursachen können. Deshalb sei es wichtig, so die Forscher, die Samen richtig zu verarbeiten: Methoden wie Einweichen, Fermentieren, Kochen, Rösten oder Keimen verbessern die Verträglichkeit und den Nährwert.

Alle Akteure gefragt

Um die Platterbse in der Ernährung zu etablieren, ist aber nicht nur die Landwirtschaft gefordert, wie die Erstautorin der Studie, Irina Solovieva, erklärt: „Um das Potenzial dieser ‚vergessenen‘ Pflanze zu nutzen, sind angepasste Anbaumethoden und die Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure in der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich – vom Anbau bis zum fertigen Lebensmittel.“ Die Wissenschaftlerin fährt fort: „Zudem erweisen sich die kostengünstige Preisgestaltung von Produkten aus Platterbsen und die Kommunikation ihrer ernährungsphysiologischen, ökologischen und sozialen Vorteile als entscheidend.“

Foto: Uni Gießen/Nadja Kasperczyk

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