Die Volksrepublik China hat eine „Antisubventionsuntersuchung“ gegen einige Milchprodukte aus der EU eingeleitet.

  • China leitet „Antisubventionsverfahren“ ein
  • Vorerst acht EU-Staaten im Fokus
  • Betroffene Produkte
  • MIV fordert Beilegung des Streits

Die Europäische Union erhebt Strafzölle auf Produkte aus China, zum Beispiel Elektroautos und als Anti-Dumping-Maßnahme auf Biodiesel. Jetzt reagiert die Volksrepublik offenbar. Wie der Milchindustrie-Verband (MIV) mitteilt, denkt man in Fernost über Strafzölle auf ausgewählte Milchprodukte aus der EU nach.

Maßnahmen gegen EU-Milchprodukte: China nennt vorerst acht Mitgliedstaaten 

China leite eine „Antisubventionsuntersuchung“ ein, heißt es. Im Fokus stehen dabei Fördermaßnahmen der EU-Agrarpolitik, teils auch nur auf nationaler Ebene angewendete Maßnahmen. Das heißt: China betrachtet es als unfair, dass Milch in der EU subventioniert wird. Beantragt haben das Verfahren, das Mitte kommenden Jahres abgeschlossen sein soll, zwei Verbände, die chinesische Milchproduzenten vertreten. China hat acht EU-Staaten im Visier, darunter Österreich, Belgien und Italien. Deutschland wird nicht explizit genannt. Nach Abschluss der Untersuchung sollen die Auswirkungen nach aktuellem Stand besonders Käseprodukte und Rahm betreffen. Der MIV geht davon aus, dass diese dann EU-weit gelten könnte.

Diese Milchprodukte wären von Strafzöllen betroffen

  • Milch und Rahm, nicht eingedickt und ungesüßt
  • Frischkäse, nicht fermentiert (Topfen)
  • Käse aller Art, gerieben oder pulvrig
  • Schmelzkäse
  • Käse mit Schimmelbildung im Teig

(Quelle: WKO Österreich)

MIV fordert Beilegung des Streits

Laut MIV sollte es für beide Seiten das Ziel sein, dass der Milch- und Lebensmittelsektor nicht in unangemessener Weise in den noch laufenden Industriestreit zwischen China und der EU über Elektrofahrzeuge und verwandte Technologien in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Verband erwartet von der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Kommission, dass sie sich auf höchster Ebene für eine rasche Beilegung dieses Streits einsetzen. Zudem sei sicherzustellen, dass die Untersuchung im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation durchgeführt wird.

Trotz der steigenden eigenen Milchproduktion Chinas ist Deutschland nach wie vor ein wichtiger Handelspartner.

Foto: Parilov – stock.adobe.com (Symbolbild)

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