Der Verband Landvolk Niedersachsen sieht ein Problem in Roten Gebieten: Weizen hat aufgrund fehlenden Stickstoffdüngers eine schlechte Backqualität.

  • Düngeverordnung verhindert ausreichend Stickstoffdünger
  • Weizen: Weniger Proteine aufgrund Stickstoffmangels
  • Verband fordert Regelung nach dem Verursacherprinzip

In den sogenannten „Roten Gebieten“ gelten verschärfte Düngeregeln, um das Grundwasser zu schützen. Der norddeutsche Bauernverband Landvolk Niedersachsen befürchtet, dass der Weizen, der in solchen Regionen angebaut wird, aufgrund weniger Stickstoffdünger eine schlechte Backqualität aufweist. Weizen ist das wichtigste Getreide, um Backwaren wie Brot oder Brötchen zu erzeugen. Damit der Weizen diese Backqualität erreicht, muss er einen Eiweiß- beziehungsweise Proteingehalt von mindestens zwölf Prozent enthalten. Ist der Proteingehalt im geernteten Korn jedoch zu gering, landet das Getreide im Futtertrog der Schweine oder gar in der Biogasanlage.

Weizen: Weniger Proteine aufgrund Stickstoffmangels

Landwirte können den Proteingehalt allerdings mit der Düngung von Stickstoff beeinflussen. „Hier kommt es vor allem auf die Menge und den Zeitpunkt der Stickstoffdüngung an“, erklärt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschusses Pflanzliche Erzeugung im Landvolk Niedersachsen. Erhält die Weizenkultur nicht ausreichend Stickstoff, können die Pflanzen nicht ausreichend Protein im Korn anreichern und die Backqualität geht verloren. „In den Roten Gebieten muss die Düngemenge 20 Prozent unter dem Pflanzenbedarf liegen“, führt Riggert weiter aus. Die Unterversorgung der Pflanzen sei somit politisch gewollt. „Diese Zwangsdiät der Pflanzen können wir uns als erzeugende Landwirte, als konsumierende Verbraucher und auch als verantwortungsvolle Nation nicht mehr leisten“, so der Pflanzenexperte. Dazu kommen ohnehin schlechtere Ernten aufgrund des Klimawandels.

Verband fordert Regelung nach dem Verursacherprinzip

Verbrauchern, der Umwelt, dem Klima, den Landwirten und erst recht der Pflanze wäre laut Riggert geholfen, wenn die Politik umsteuert, wie er erklärt: Eine Begrenzung der Düngung solle nur nach dem Verursacherprinzip erfolgen. „Landwirtinnen und Landwirte in Roten Gebieten dürfen nicht in Sippenhaft genommen werden, weil irgendwo in der Nähe nicht nach guter fachlicher Praxis gearbeitet wurde“, fordert Riggert.

Foto: Creaturart – stock.adobe.com (Symbolbild)

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