In einem Mutterkuhbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern wurde bei einem Tier die Blauzungenkrankheit nachgewiesen. Das müssen Rinderhalter über das Virus wissen.

  • Mutterkuhbetrieb mit 23 Tieren betroffen
  • Ausnahmegenehmigung für nicht zugelassene Impfstoffe
  • Blauzungenkrankheit für Menschen ungefährlich

In Mecklenburg-Vorpommern wurde erstmals seit 15 Jahren wieder das Blauzungenvirus nachgewiesen. Betroffen ist ein Mutterkuhbetrieb mit 23 Tieren. Wie das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mitteilt, wurden bei einer Kuh Symptome festgestellt. Anhand einer Blutprobe wies das Friederich-Loeffler-Institut (FLI) die Infektion nach. Der Bestand wurde gesperrt und unter amtliche Beobachtung gestellt.

Ausnahmegenehmigung für nicht zugelassene Impfstoffe

Derzeit gibt es keinen in der EU zugelassenen Impfstoff gegen den in Deutschland auftretenden Serotyp 3 des Blauzungenvirus. Allerdings wurde die Anwendung bestimmter nicht zugelassener Impfstoffe genehmigt. Die Impfung bietet nach aktuellem Stand den einzigen effektiven Schutz gegen die klinischen Symptome und die Tierverluste. Ausnahmegenehmigungen für die Impfung mit diesen Impfstoffen können Halter von Rindern, Schafen und Ziegen bei ihren jeweils zuständigen Veterinärämtern beantragen. Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich. Für Schafe und Ziegen reicht eine Impfung.

Blauzungenkrankheit für Menschen ungefährlich

Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit, die Schafe, Rinder und Ziegen befällt. Neuweltkameliden, zum Beispiel Alpakas, und Wildwiederkäuer sind ebenfalls empfänglich. Die Übertragung erfolgt nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über Gnitzen. Das sind blutsaugende Mücken der Gattung Culicoides. Die Erkrankung endet vor allem für Schafe und Ziegen oft tödlich, ist für den Menschen aber ungefährlich. Auch ein Verzehr von Lebensmitteln ist ohne Bedenken möglich.

Foto: Composer – stock.adobe.com (Symbolbild)

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