Wissenschaftler des Hermann Hollerith Zentrums (HHZ) der Hochschule Reutlingen entwickelten eine Technik, die mithilfe von 5G noch präziseres Düngen ermöglicht.

  • Forscher starten Pilotprojekt
  • Drohnenaufnahmen werden über 5G an eine Cloud gesendet
  • Sensoren werten Bodenzustand aus

5G ist vielen ein Begriff als Übertragungstechnologie für mobile Telefonie. Informatiker des Hermann Hollerith Zentrums (HHZ) haben ein Pilotprojekt gestartet, in dem sie testen, wie sich über 5G Düngeprozesse steuern lassen. Im Projekt 5G-PreCiSe fliegen Drohnen über ein Versuchsfeld und erstellen mithilfe einer hochauflösenden Kamera RGB- und Spektralbilder des angebauten Winterweizens. Diese Bilder werden gesammelt und per 5G an das Backend des Softwaresystems zur Weiterverarbeitung übermittelt.

Dort werden die Einzelbilder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.  Dieses dient zur Erfassung des Pflanzenwachstums und -zustandes. Die Düngermenge kann so teilflächenspezifisch genau ausgebracht werden. Dies hilft Dünger und auch Kosten einzusparen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.

Daten werden über 5G an Cloud gesendet

Die 5G-PreCiSe-Kommunikationsstruktur auf der Versuchsstation nutzt dabei ein 5G-Campusnetz, LoRaWAN und WLAN. Jede Technologie habe ihre Stärken und werde je nach Bedarf bei der Düngung eingesetzt, erklären die Forscher. Zusammen ermöglichen sie die Datenübertragung von Geräten und Sensoren im 5G-PreCiSe-Feldversuch. Umwelt- und Pflanzendaten werden vor und während der Düngung erfasst, an eine Cloud gesendet und dort mit anderen Daten – zum Beispiel historischen – kombiniert und ausgewertet. In der Zielvariante wird die optimale Düngermenge in Echtzeit ermittelt, an die Landmaschine zurückgespielt und präzise ausgebracht.

Auch Bodentemperatur und Bodenfeuchte spielen eine Rolle

Zudem werden die Bodentemperatur und Bodenfeuchte erfasst, die zur optimalen Düngung nötig sind. Sie beeinflussen die Verfügbarkeit und Aufnahme von Nährstoffen durch Pflanzen. Die Landwirte können so besser den richtigen Zeitpunkt für die Düngung bestimmen, um maximale Effizienz und Erträge zu erzielen. Zu diesem Zweck sind im Boden Sensoren installiert, deren Daten ebenfalls über 5G übermittelt werden und in die Gesamterkenntnisse einfließen.

Foto: HHZ

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