Seit März gilt der neue Schutzstatus des Wolfs. Laut Cem Özdemir schließt Weidetierschutz dennoch Artenschutz nicht aus.
- Wolf von „sehr geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft
- Folgen für den Artenerhalt und den Schutz von Weidetieren
- Anzahl der Wölfe
Im Dezember hat der Europarat den Schutzstatus des Wolfes von „sehr geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Am 7. März ist nun die Regelung in Kraft getreten. Die Änderung ermöglicht der EU-Kommission, entsprechende Anhänge der Habitat-Richtlinie anzupassen.
Durch die Anpassung der Berner Konvention können die EU-Mitgliedstaaten lokale Wolfspopulationen besser bewirtschaften. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) weist aber darauf hin, dass der Wolf eine geschützte Art bleibt. Die Staaten müssen demnach weiterhin einen günstigen Erhaltungszustand aufrechterhalten. Auch Schutzmaßnahmen sind laut BMEL nach wie vor von entscheidender Bedeutung, um Weidetiere zu schützen. Die Kommission wird die Mitgliedstaaten und die Interessenträger bei der Gestaltung und Umsetzung solcher Maßnahmen weiterhin unterstützen.
Neuer Schutzstatus des Wolfs: Vereinbarkeit von Arten- und Weidetierschutz
„Dass der Schutzstatus des Wolfs nun auch offiziell angepasst ist, ist eine gute Nachricht für alle Weidetierhaltenden und es ist auch keine schlechte für den Artenschutz, denn Schafe, Ziegen und Rinder auf der Weide stärken die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften“, so Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Für die Absenkung habe sich Deutschland eingesetzt. Özdemir ist sich sicher, dass mit dem angepassten Schutzstatus beides gelingen kann: Die Zahl der Wölfe zu regulieren und die Weidetiere zu schützen. „Schließlich braucht es klare, fundierte Regeln für den Umgang mit auffälligen Wölfen, ohne den Artenschutz zu gefährden. Die EU-Kommission ist nun gehalten, einen Vorschlag zur Umsetzung vorzulegen“, erklärt der Bundesminister.
Nun ist die EU-Kommission am Zug, die einen Vorschlag vorlegen muss, wie der neue Status im EU-Recht umgesetzt werden kann.
Anzahl der Wölfe nahm stark zu
Die Wolfsbestände in Europa sind in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen – von 11.200 Tieren im Jahr 2012 auf über 20.300 im Jahr 2023. In Deutschland leben derzeit 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Parallel dazu häufen sich Konflikte mit der Landwirtschaft. Jährlich werden in Europa rund 65.500 Nutztiere, überwiegend Schafe und Ziegen, von Wölfen gerissen, zum Teil trotz Schutzmaßnahmen wie Zäunen und Herdenschutzhunden.
Foto: FotoHamBorg – stock.adobe.com (Symbolbild)