Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft sieht Insekten als Futtermittel sowohl nachhaltig als auch dem Tierwohl zuträglich.

  • Futtermittel aus Insekten
  • Tiergesundheit
  • Nachhaltigkeit

Aufgrund der Tierseuche BSE durften seit den 1990er-Jahren keine Insekten und andere Futtermittel tierischen Ursprungs an Nutztiere verfüttert werden. Seit 2021 ist es EU-weit wieder erlaubt, unter strengen Voraussetzungen Insekten an Schweine und Geflügel zu verfüttern. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) sieht darin eine zukunftsweisende Möglichkeit, Nutztieren Proteine zuzuführen. Der Grund: Rund 24 Prozent des Futteraufkommens an verdaulichem Eiweiß wird importiert – vorwiegend Soja aus den USA und Südamerika. Deshalb ging man in den vergangenen Jahren zu pflanzlichen Eiweißquellen aus heimischem Anbau über: Ackerbohnen, Erbsen und heimisches Soja.

Insekten-Protein gesünder als pflanzliches

Das BZL nennt einige Vorteile der Verfütterung von Insekten. Zum einen liegt der Eiweißgehalt um 50 bis 60 Prozent über dem von Soja. Laut den Experten haben zudem Proteine von Insekten eine höhere Qualität. Und noch einen Vorteil sieht das BZL: Insekten bieten gesundheitliche Effekte für die Nutztiere. Laut Studien stimuliert zum Beispiel Chitin, aus dem der Panzer von Insekten besteht, das Immunsystem. Überdies wirken antimikrobielle Peptide, die Insekten enthalten, als natürliche Antibiotika.

Nachhaltiges Futtermittel

Nicht zuletzt betont das BZL die Nachhaltigkeit der Futterproduktion mit Insekten. Nicht nur der Transport und die Erzeugung sei sehr viel ressourcen- und klimaschonender als importiertes Soja. Die alternative Futterherstellung führt im Gegensatz zu Futterpflanzen nicht zu weiterem Flächenverbrauch. Das heißt: Die zur Verfügung stehenden Agrarflächen können für Lebensmittelherstellung genutzt werden und so die menschliche Ernährung sichern. Insekten sind bei der Nahrungsaufnahme sehr genügsam. Es genügen Abfälle aus der Nahrungsmittelproduktion, wie etwa Kartoffelschalen oder Getreidereste. Das müsste aber gesetzlich ermöglicht werden. Denn laut EU-Recht dürfen biogene Abfälle nur verfüttert werden, wenn sie als Futtermittel zugelassen sind.

Foto: davit85 – stock.adobe.com (Symbolbild)

Categories:

Tags:

Cookie Consent mit Real Cookie Banner